Hi,

vielen Dank, dass Du mich auf meiner Homepage besuchst. Um Dir einen besseren Eindruck von mir als Mensch zu verschaffen, schildere ich Dir jetzt mal meinen persönlichen, menschlichen und musikalischen Werdegang.

Im Prinzip mache ich schon mein ganzes Leben lang Musik. Aber der Reihe nach…


Aufgewachsen bin ich als typisches Landei im tiefsten nordrhein-westfälischen Lipperland. Ich hatte und habe hoffentlich noch sehr lange die wunderbarsten Eltern, die man sich wünschen kann. Zur Musik wurde ich in erster Linie durch meinen Vater gebracht. Papa, Du bist schuld…!!!!! Anfangs waren das erstmal nur konzeptlose Volksmusik-Sessions (mein Vater spielt Geige, Mundharmonika und Mandriola)) im heimischen Wohnzimmer. Dann folgten zwei Jahre knallharter Blockflötenunterricht. Damals habe ich es gehasst, heute bin ich dafür sehr dankbar. Mit der Zeit entwickelte ich mich dann langsam in eine andere Richtung.

Im zarten Alter von zwölf Jahren war ich dann völlig fasziniert von den geschminkten Glam-Rockern KISS. Klein Norbert war felsenfest davon überzeugt, dass diese vier Wesen von einem anderen Stern kamen. Klarer Fall… Leider ließen sich Vater und Mutter Görder nicht die Erlaubnis zu einem Konzertbesuch abringen, aber da BURNAVENTURA in spe`schon damals viel mit älteren Typen rumhing, kam ich trotzdem in den Genuss, viele kleinere Konzerte in der näheren Umgebung zu sehen. Besonders beeindruckt haben mich da immer die Schlagzeuger, da sie mit ihren großen, platzeinnehmenden Musikinstrumenten so ziemlich den Mittelpunkt einer Bühne bildeten. Um meinen Schlagzeugidolen (u.a. Thommy Lee, Peter Criss, Dave Lombardo…) nachzueifern, ging das Konfirmationsgeld komplett für ein erstes Drum-Set drauf. Zuvor mussten wahlweise Töpfe, Pfannen und Waschmittelkartons als Schlagzeug dienen. Von da an war nichts mehr, wie es war. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank an meine Eltern, Geschwister und Nachbarn für die Toleranz, die sie mir entgegenbrachten. (Aber ey, ich hab`Euer Klopfen wirklich nie gehört, he, he…!!! Für mich gab es damals nur knallhart lauten Metal und sonst gar nichts.

Zu meinen damaligen Faves gehörten Maiden, Priest, Mötley Crüe, die frühen Metallica und alles, was sonst noch so auf dem Markt war. Dann, mit ca. 14/15 Jahren brach für mich ein neues Zeitalter an. Ich flog damals zum ersten Mal alleine nach London, um meine dortigen Verwandten zu besuchen. Diese holten mich dann vom Flughafen ab, verfrachteten mich in Ihr Auto und da geschah es dann…. Mein Onkel Ron steckte eine Kassette (Meat Loaf: Bat out of hell) in den Recorder und ich war wie paralysiert. Was war das für ein Erlebnis. Den einzigen Anspruch, den ich bisher an Musik gestellt hatte war der, dass sie laut und aggressiv sein musste. Die Texte und der Gesang hatten mich nie interessiert, höchstens die Refrains, damit man sie mitgröhlen konnte. Diese Musik aber berührte mich auf eine Art und Weise, wie ich es vorher noch nie erlebt hatte. Ich wollte wissen, worüber singt der Typ da? Was sind das für Instrumente? Wie macht man so etwas? DAS WILL ICH AUCH!!!!!!!!!!!!!!!!

Auf einmal interessierte ich mich für Gesang. Ich mutierte zu einem totalen Weichei. Musik und Text konnten für mich gar nicht genug melancholisch und romantisch sein. Ok, vielleicht übertreibe ich jetzt ein bisschen… Mein damaliger Englisch-Lehrer hatte dann sehr großen Anteil daran, dass mein Musikhorizont sich drastisch erweiterte. Auf einmal entdeckte ich Sachen wie Nick Cave, Tom Waits, Marvin Gaye, Otis Redding, REM, den frühen Rod Stewart und Songwriter wie Mellencamp, Tom Petty, Bob Sseger, Dylan, Cohen, Buckley, Willy de Ville usw… Mein absoluter Held aber wurde BRUCE FUCKIN`SPRINGSTEEN!!!!! Der Mann hat mich definitiv krank gemacht. Als damals seine “Born in the USA” `rauskam, wollte ich jede Zeile seiner Texte verstehen, so dass ich mich richtig in die englische Sprache reinkniete. Der Song “Bobby Jean” auf dem Album hat mich dann das erste Mal in meinem Leben (und ich weiß, viele werden jetzt lachen und sich darüber lustig machen, aber leck m….) so gepackt, dass ich in meinem Zimmer saß und heulte. In dem Song singt der Boss (für die Jüngeren unter Euch: “Boss” nannte und nennt man Bruce, weil er eben genau das ist, fertig!!!) für einen Kumpel, der abgehauen ist und der die Frechheit besaß, sich nicht mal von seinem Kumpel Bruce zu verabschieden. Bruce seine Hoffnung ist halt, dass sein Kumpel das Stück irgendwo im Radio hört usw… Ist das nicht wunder wunderschön? Das Ding für mich war halt, dass ein damaliger, etwas älterer Jugendfreund von mir mich eines Sonntags anrief, um mir mitzuteilen, er sei in Hamburg und wollte sich nur von mir verabschieden. Er ist einfach ausgestiegen, und ich habe bis heute nichts von ihm gehört. Deshalb hat mich der Song so berührt. Mein Traum ist, so etwas mit meiner eigenen Musik auch zu erreichen, eben das irgendjemand tief im Inneren berührt wird und ein einfaches Lied für ihn zu einem Freund fürs Leben wird. Glaubt mir eins: Musik hat heilende Kräfte, Amen!!!!


Ein positiver Nebeneffekt für mein Interesse an den Texten meiner Helden war, dass sich meine Englischzensur, die sich im ersten Halbjahr auf dem Gymnasium noch als ein “mangelhaft” erwies, schlagartig verbesserte auf “gut bis sehr gut”. Dieser oben bereits erwähnte Englischlehrer (seinen Namen verschweige ich absichtlich) nahm mich dann auch mit nach Frankfurt ins Waldstadion zum Springsteen-Konzert. Waaaaahnsinn!!!!!!!!! Der Typ hat über vier Stunden gespielt, und es wurde zu keiner Sekunde langweilig. Das ist bis heute für mich die Messlatte. Da sollten sich alle eine Scheibe von abschneiden, die sich auf eine Bühne wagen.

Gedankenprung: Später mochte ich dann auch Bon Jovi, Southside Jonny and the Asbury Jukes, Little Steven, weil die halt alle aus Springsteens Dunstkreis stammten. Jetzt kamen die ersten Bands bei denen ich zuerst noch Drums spielte, später dann sang und Gitarre spielte. Ich schrieb meine ersten Songs.

Kleine Nebengeschichte: Ich nahm damals mal für ein halbes Jahr Gitarrenunterricht und gab meine erste Stunde, nachdem ich einen Tag zuvor meine erste Stunde selbst erhalten habe. Das Mädchen, welches ich damals unterrichtete, kam mir dann aber sehr schnell auf die Schliche…

Ok, wo war ich stehengeblieben? Die ersten Bands, viel live gespielt, Demos aufgenommen, `rumgehurt und gesoffen. War alles ziemlich geil, aber es hat mich nie richtig weitergebracht. Das Problem war, das alle meine Mitspieler Musik immer nur als einen Zeitvertreib und Hobby angesehen haben. Für mich war das aber immer viel mehr. Für die anderen waren Freundinnen, etc. immer wichtiger. Für mich gab es nur die Musik. Schon damals nahm ich immer meine eigenen Songs auf, weil viele meiner Stücke nicht zu den Bands passten, in denen ich spielte. Das waren i.d. Regel immer recht konservative Rockgruppen, die Experimenten gegenüber immer eher negativ gegenüberstanden. Ich weiss noch, wie ich das erstemal im Proberaum zu rappen anfing. Da schauten mich vier weit aufgerissene Augenpaare an, als ob ich nun endgültig in die Klappsmühle gehörte. Da ich aber zu der Zeit immer mehr unterschiedliche Arten von Musik hörte, vor allem immer mehr Hip-Hop, Soul und Funk (James Brown…..) und sogar einige Hardcore-Country-Sachen (J.Cash RIP) wollte ich die Einflüsse halt auch in meine eigene Musik mit einbringen. Ich kann mich sogar daran erinnern, ein Free-Jazz-Konzert besucht zu haben, zugegeben nur, weil meine damals angehende Freundin dahin und ich sie anschließend `rumkriegen wollte. Was soll ich sagen, die 2 1/2 Stunden Gehörfolter haben sich dann ausgezahlt…he,he,he!!! Leider lief ich damals oft mit dem Kopf vor die Wand, da die Musikindustrie ja möglichst immer nur Acts unter Vertrag nahm, die sie in eine passende Schublade stecken konnte. Bloß keine Eigenständigkeit und keinen Stilmischmasch, welchen man dem Musikhörer dann erst mal noch verkommunizieren muß. Da ich aber einen ziemlichen Dickkopf habe, was meine Musik angeht, bin ich da sehr lange Zeit abgeblitzt. Ich meine, es gibt so geile Leute wie Beck Hansen oder damals (`verdamp lang her…) auch so Vorreiter wie Dan Reed Network, welche, nebenbei bemerkt, nie die Anerkennung erfahren haben, die sie eigentlich verdient hätten, wie im Gegensatz dazu die genialen Beastie Boys, deren “License to ill”-Album für mich nach wie vor einen Meilenstein darstellt.
Diese Leute haben den Weg bereitet für Künstler wie Kid Rock/Uncle Kracker, Jamiroquai, Lenny Kravitz, Outkast, Everlast, Run DMC und natürlich einer meiner absoluten Helden Wycleaf Jean. All diese Typen vermischen auf Ihre Art und Weise die unterschiedlichsten Arten von Musik… und das ist geil. Ich meine, wo steht geschrieben, das so etwas nicht geht. Aktuell stehe ich derzeit auf das neue Album von Bubba Sparxxx. Der Kollege bringt auch einiges an unterschiedlichen Einflüssen unter einen Hut. Anyway, ich komme ein bisschen vom Thema ab.

Irgendwann kam dann mal eine Zeit, in der ich sehr frustriert war. Das kam dadurch, daß man nach der Schule dann in einen Beruf mußte, zu dem man keinen Bock hatte und die Umwelt einen nervte mit Sprüchen wie “Junge, nun werd` doch endlich vernünftig und sieh die Musik als ein Hobby an…” Zugegeben, ich habs versuch und mir jahrelang eingeredet, ich will das nicht. Aber schade, schade, schade… ICH WILL DAS DOCH!!!!! Besser gesagt, ich kann nicht anders, sonst gehe ich kaputt!
Zu der Zeit lernte ich, Gott sei Dank, über eine Zeitungsanzeige Michael Lent kennen, welcher bis heute mein bester Kumpel und musikalischer Partner ist. Wir schreiben alle Songs gemeinsam. Musikalisch gesehen, hat er eher einen Dance/R’n’B Background, aber irgendwie finden sich unsere Geschmäcker immer wieder zusammen, obwohl es manchmal auch ganz gehörig kracht. Gott sei Dank geht es uns Beiden dabei immer nur um die Musik und nicht um persönliche Dinge. Unser Motto: Hauptsach´is`, am Ende isses geil!!!!

Unter dem Namen NGML veröffentlichten wir zwei CD`s (2000 to go und Basement Music). Die Texte waren damals noch in englisch, aber ich fing gerade an auf deutsch zu texten, da ich einfach in englisch immer das Gefühl hatte, nicht authentisch zu klingen. Beeinflußt haben mich in erster Linie Leute wie Xavier (natürlich an erster Stelle), Laith al Deen, Rosentstolz, J-Luv, Purple Schulz, Grönemeyer, Ferris MC, Curse, Stoppok, Sammy de Luxe, Wolf Maahn, Edo Zanki und Rolf Stahlofen. Im Prinzip wollte ich als Sänger immer gerne klingen, wie eine Mischung aus R. Kelly und Seal mit Rap-Einflüssen, aber halt nur auf deutsch. Leider hatte ich lange Zeit immer die Angst, als Schlagerfuzzi abgestempelt zu werden, wenn man ruhige Sachen singt. Aber mittlerweile hat sich diese Diskussion gelegt und ich glaube, zwischen BURNAVENTURA und Jürgen Drews beispielsweise liegen Welten. Wobei ich sagen muss, dass ich persönlich kein Problem mit Schlager habe. Ich meine, hört Euch englischsprachige Pop- Musik an, übersetzt die Texte und wenn Euch da teilweise nicht das Kotzen kommt, dann dürftet Ihr auch kein Problem mit deutschem Schlager haben. Ich könnte mir zwar nicht vorstellen, selber ein “Hossa, Hossa” zu bringen, aber jeder, der seine Musik mit Herzblut und Überzeugung macht, hat meinen Respekt. Wo steht denn auch geschrieben, dass nur knallharte Rocker und coole Rapper ehrliche Musik machen? Ich kenne Leute, die sich für ihre Musik den Arsch abarbeiten. Die machen Schlager, Volksmusik und lieben, was sie tun. Also, denkt nach, bevor Ihr über andere urteilt. Wo war ich stehengeblieben?

Ach ja, meine ersten Gehversuche mit deutschsprachigen Songs.

Diese ganzen Credibillity-Gelaber-Klugscheisser gehen mir sowieso auf den Keks. Jungens, wenn Ihr Euch erstmal jahrelang mit drittklassigen Call-Center-Jobs über Wasser gehalten (und das ist noch die beste Alternative, über alles andere legen wir hier lieber mal den Mantel des Schweigens), im Studio im Schlafsack unterm Mischpult geschlafen habt, ein paar Instrumente gelernt, nicht nur ein bisschen sprechsingt, sondern wirklich singt, dann können wir uns gerne nochmal unterhalten. Bis dahin… vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und Interesse!!!!!! Die ersten beiden deutschen Stücke die ich schrieb, waren “Liebe macht blind” und “Nicht allein”. Die beiden Lieder erzählen eine zusammenhängende Geschichte, aber mehr möchte ich dazu nicht sagen, denn sie sind wirklich sehr, sehr persönlich.

So, im August /September 2003 brachten wir dann unsere erste deutschsprachige 6-Song-CD mit dem Titel “Hast du keine Seele?” heraus. Damals waren wir noch offiziell als Duo, mit dem Bandnamen BURNAVENTURA unterwegs. Wir absolvierten einiges an Auftritten, bemühten uns, manchmal mehr, manchmal weniger erfolgreich um Radio-Einsätze und Zeitungsartikel und absolvierten auch erste Fernsehauftritte, u.a. auch im WDR mit zwei “unplugged” Songs.

Eigentlich lief alles ganz gut an. Wir drehten auch im Dezember 2003 unser erstes Video zu dem Song “Nicht allein”. Natürlich alles selbst finanziert und organisiert, weil wir halt alles gerne in eigener Hand behalten wollten. Wenn’s dann scheiße ist, können wir damit leben.

Dann gab es ein Problem, als Michael mir zum Jahreswechsel hin eröffnete, daß er keine Lust mehr hat, BURNAVENTURA in der Öffentlichkeit zu vertreten. Er will halt einfach nicht “rumtingeln” und nur noch im Hintergrund arbeiten. Das war natürlich für mich erstmal ein Schlag ins Gesicht. Immerhin hatten wir ja schon ein bisschen was geschafft und es bestand definitives Interesse bei einigen größeren Plattenfirmen… und dann so was. Nebenbei hatten wir ja auch schon einiges zusammen durch die Musik erlebt, Spass gehabt, und wir werden wohl einige von diesen Geschichten besser als Geheimnisse mit ins Grab nehmen!!!!!!

Aber selbstverständlich respektiere ich Michaels Entscheidung. An unserer Zusammenarbeit ändert das sowieso nichts. Wir schreiben weiterhin alle Songs zusammen und bleiben genau das Team, das wir schon immer waren. Er will halt lieber unerkannt im Hintergrund bleiben und sich um die Musik und andere Belange kümmern, wie z.B. Büroangelegenheiten, die Homepage pflegen und vieles mehr. Fakt ist, Michael ist genausoviel BURNAVENTURA wie ich. Außerdem arbeiten wir ja auch als NGML Music an anderen Projekten und mit anderen Künstlern zusammen.

So, da stand ich dann Anfang 2004 plötzlich als Solo-Künstler da. Aus der Not eine Tugend machend, überdachte ich noch einmal mit Michael zusammen die Situation und wir kamen zu dem Schluss, daß diese Entwicklung vielleicht gar nicht so schlecht ist. Wir nahmen uns einfach nochmal die Zeit, uns um das zu kümmern, was wirklich wichtig ist, nämlich die Musik. Wir schrieben einen Haufen neuer Songs, verwarfen davon wieder viele und haben jetzt das richtige Material zusammen, um demnächst ein komplettes Album herauszubringen. Ich halte die neuen Songs für die besten, die wir bisher gemacht haben. Jeder Text und jede Note kommen direkt aus dem Herzen. Ich, bzw. wir können nur hoffen, daß es Euch gefällt. 

Und dann war es auf einmal da, das erste richtige, wirkliche Album… und Bääääm, es wurde gleich ein Doppelalbum, namens ANSAGE/SEELENKLANG… Die beiden Titel lassen schon erahnen, um was für ein Konzept es sich dabei handelt: ANSAGE, hier findet man die groovigeren “härteren Songs”, wie z.B. KEINE FRAGE, welches wohl auf ewig so etwas wie meine persönliche Hymne und Ansage sein wird… (“eine Chance zu stören nehm`ich immer wahr… ich bin wer ich bin und ich kann es und ich will es und ich gebe was ich habe, alles keine Frage”). DIESE STADT, DIESES LAND ist meine persönliche Liebeserklärung an die Menschen, die Landschaft, die Natur und dieses Land, in dem ich lebe.

Ca. zur gleichen Zeit kam es zu einer besonderen Begegnung. Ich schrieb für GUNTER GABRIEL zwei Songs: HERFORD, BÜNDE, BIELEFELD und den HERFORD SONG. Die wurden auf einer CD veröffentlicht und kurze Zeit später sprach mich die damalige Landrätin des Kreises Herfords, Frau Lieselore Curländer an, ob ich den Song nicht noch einmal hochwertiger mit dem in Herford ansässigen ORCHESTER DER NORDWESTDEUTSCHEN PHILHARMONIE aufnehmen möchte, damit das dann der offizielle Song des Kreises Herfords wird. Diese Einspielung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das musikalisch hochwertigste, was ich bis heute auf die Reihe gebracht habe. Die Partitur wurde übrigens von HEINZ GEESE, seinerzeit WDR-Rundfunkorchesterdirigent/Arrangeur geschrieben. Es wurde sogar eigens für diese Aufnahmen ein CHOR DES KREISES HERFORDS gegründet. Toll war das alles…

Das nächste Projekt veränderte sprichwörtlich mein Leben: BURNAVENTURAS BESSERE WELT PROJEKT… Die Hintergründe: Als mein Sohn zur Welt kam wollte ich etwas Gutes beitragen… also eben etwas für eine BESSERE WELT tun. Deswegen habe ich ehrenamtlich angefangen in der JVA HERFORD Musik mit jugendlichen Inhaftierten zu machen. Nach langer Anlaufzeit und Gewöhnungszeit kamen dann wirklich unglaubliche Erlebnisse ans Tageslicht. Die jungen Menschen fingen an sich mit ihrem Leben und dem was sie getan haben zu beschäftigen und sich selbst in Frage zu stellen. Da gingen unglaubliche Dinge vor, so dass diese Ergebnisse bis zum Justizministerium NRW gelangten. Dort fragte man an, ob ich mir vorstellen könne eine CD zu machen. Nach einiger Überlegung habe ich zugesagt und wir haben über den Zeitraum eines Jahres ein Album aufgenommen, was mich total begeistert hat. So viele Emotionen kann man gar nicht beschreiben. Das Schicksal eines jungen Mannes zog sich durch die Songs und dieses habe ich dann zum Anlass genommen das Ganze in ein Rock-Hiphop-Musical zu verwandeln, mit dem wir dann im ersten Jahr über einhundert Shows in ganz Deutschland gespielt haben. Immer mit jugendlichen Gefangenen, die nachdem sie das Musical auf der Bühne gespielt hatten, anschließend auch noch Fragen aus dem Publikum beantworteten. Wie gesagt… diese Emotionen kann man nicht mal eben kurz beschreiben. Es tut gut, dass wir mit diesem Projekt einigen jungen Menschen helfen konnten, denn es war nicht nur das Musical, sondern das ganze Drumherum, viele Einzelschicksale… wie gesagt, das kann man gar nicht so kurz beschreiben. Ein besonderes Highlight waren 15 Musical Shows in fünf Tagen im Herforder MARTA-Museum, unter der Leitung von Ex-Dokumenta-Leiter JAN HOET. Sogar die damalige NRW JUSTIZMINISTERIN, Frau Roswita Müller-Piepenkötter liess es sich nicht nehmen, zur Zugabe auf die Bühne zu steigen und dem ganzen Ensemble viel Glück zu wünschen und gemeinsam einen Song abzurocken. Die 100. BESSERE WELT SHOW wurde gefilmt und vom Justizministerium an 1000 Schulen in NRW kostenlos verteilt, um sie Schülern/Schülerinnen zu zeigen. DAS BESSERE WELT PROJEKT hat mein Leben definitiv verändert und bereichert… und das liegt insbesondere an Herrn Manfred Korte, dem Zuständigen aus der JVA HERORD, der dieses Projekt überhaupt möglich machte, bei allen Shows und Aktivitäten immer dabei waren Dinge wie: drei Live Übertragungen aus der JVA HERFORD, des ZDF FRÜHSTÜCKSFERNSEHEN, Beiträge auf RTL, SAT 1 und in nahezu allen wichtigen, seriösen Printmedien… ein unglaublicher Mensch, von denen man nicht viele im Leben trifft. DANKE SCHÖN, MANFRED KORTE.

Nach BESSERE WELT gab es noch weitere Folgeprojekt. Z.B. ein Theaterstück, in Zusammenarbeit mit der Karla Raveh Schule in Lemgo, dem in Detmold ansässigen Lippischen Landestheater: WARUM ICH…. wir produzierten dafür 7 Titel. 

Zu der Zeit ergaben sich so viele tolle Dinge und Projekte, die man nicht alle aufführen kann, vieles davon findet man auch im Internet verteilt. Das Wichtigste in jener Zeit war aber, dass ich eine Live Band formen konnte… BURNAVENTURA & KOMPLIZEN. Die Komplizen waren immer ein Zusammenschluss unterschiedlichster Musiker, weil ich es liebe, immer wieder mit neuen Menschen zusammen zu arbeiten und mich davon neu inspirieren zu lassen. So werden auch die Songs nie langweilig. Lieder entwickeln sich immer weiter und führen ein Eigenleben. So fühle ich mich auch nach Jahren immer noch mehr als wohl damit, meine Lieder zu singen… Mit den Jahren verändern sie sich nicht nur musikalisch, sondern oft finden die Texte auch völlig neue Bedeutungen. Viele Songs existieren in unterschiedlichsten Versionen und ganz sicher werde ich irgendwann einmal eine Art Box-Set rausbringen, wo dann so viele wie mögliche Restesongs und Alternativversionen drauf veröffentlicht werden… aber das ist noch Zukunftsmusik.

Nach ANSAGE/SEELENKLANG folgt das Album NUR KURZ NOTIERT… TROTZROCKPOPREAKTIONHIPHOPBLUES… ein völlig wahnsinniger Titel, so wurde mir gesagt… aber für mich war das einfach die Zusammenfassung von alldem, was man von BURNAVENTURA musikalisch her kennt… ein Mix aus den verschiedensten Stilen. Das will ich so und da lasse ich mir auch nicht reinreden. Mir war immer die künstlerische Ausrichtung und Selbstverwirklichung wichtiger, als mich musikalisch anzubiedern und mich zu verbiegen. Das kann man mir jetzt glauben, oder eben halt nicht. 

Zu jener Zeit traf ich RAY DORSET,  besser bekannt als MUNGO JERRY (Mr. In the summertime) und habe von ihm so viel gelernt. Wir haben zusammen Lieder geschrieben und ich habe mit meiner damaligen Band SON BLACK AND THE SOULBOUND LIBERATION einige MJ-Songs gecovert und auch als BURNAVENTURA haben wir eine deutschsprachige Version von IN THE SUMMERTIME, mit dem Titel “35 GRAD” gemacht, mit einem tollen Video. Leider wurde diese Coverversion damals aus rechtlichen Gründen in letzter Minute vom dann erscheinenden Album BRENNENDE BRÜCKEN genommen. Das war sehr ärgerlich, aber man gibt ja die Hoffnung nicht auf und hofft,  dass wir den Titel dann trotzdem noch irgendwann veröffentlichen dürfen. BRENNENDE BRÜCKEN  war sozusagen ein Konzeptalbum, welches wir zusammen mit der LEBENSHILFE e.V. entwickelten, denn es entstand zu der Zeit ein “Inklusions-Musical” BRENNENDE BRÜCKEN, welches als Schirmherren sogar den damaligen, stellvertretenden BUNDESKANZLER, HERRN PHILIP RÖSLER für sich gewinnen konnte und der es sich auch nicht nehmen ließ, eine der Shows persönlich in Bega zu besuchen. Das war eine große Ehre für uns alle. 

Direkt nach der Veröffentlichung von BRENNENDE BRÜCKEN ging es damals leider ziemlich bergab mit allem… Rechtliche Streitereien und vieles, was man nicht mehr erwähnen möchte führte dann dazu, dass BURNAVENTURA jahrelang auf Eis lag und erst Mitte 2019 reaktiviert wurde. Ich hatte einfach aufgrund der vielen Streitigkeiten und Ärgernisse einfach die Inspiration verloren und wenn man nichts zu sagen hat, dann sollte man als Künstler auch nichts sagen. Natürlich sind in dieser Zeit trotzdem viele Songs entstanden, die jetzt nur darauf warten veröffentlicht zu werden. 

In dieser Zeit lag mein Hauptaugenmerk auf meiner Rythm`n Blues Truppe SON BLACK AND THE SOULBOUND LIBERATION. Wir machten ein erstes Album quasi solo mit meinem Alter Ego SON BLACK, “What dreams are made of”, dem dann ein Doppelalbum folgte “LONG WAY HOME”, welches man als ein echtes Band Album sehen kann. Es ist auch ein Doppelalbum und hat wirklich viele richtig gute Titel drauf. SON BLACK AND THE SOULBOUND LIBERATION war eine bis zu 8-köpfige Live Band und ist manches mal live regelrecht über sich hinausgewachsen. Eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Mit der Band haben wir auch noch einmal ein Projekt mit dem JUSTIZMINISTERIUM NRW gemacht… und zwar haben wir mit Gefangen der JVA`s HERFORD und WUPPERTAL eine CD aufgenommen, wie damals mit dem BESSERE WELT PROJEKT. Das Besondere war hier, dass wir hier quasi live und wirklich roh rauhe Blues Rock Riffs rausgehauen haben und die Jugendlichen dazu direkt und unverfälscht gerappt haben. Wir nannten das Projekt CHAINBREAKERZ VS. SON BLACK AND THE SOULBOUND LIBERATION  und das Album wurde schlicht und einfach “I” betitelt, weil wir eigentlich noch mindestens ein zweites Album machen wollten, aber das hat bis heute leider nicht geklappt. Wir hatten sooooo tolle Reaktionen auf “I” und haben damit sogar den 1.Preis beim BUNDESDEUTSCHEN ROCK-UND-POP-MUSIKERVERBAND in der Sparte “Crossover” bekommen. Dieser Preis wurde uns dann in der Siegerlandhalle in Siegen verliehen. Zum Vorstand des Vereins gehören u.a. Udo Lindenberg, Ralf Siegel, Jule Neigel… das war schon eine großartige Sache. Leider starb unser damaliger Bassist Kai am selben Tag bei einem Brand in seiner Wohnung. Wir hatten am Treffpunkt auf der A2 auf ihn gewartet und er kam nicht und war telefonisch nicht zu erreichen… da haben wir uns nichts bei gedacht und sind dann irgendwann zur Preisverleihung gefahren und sagten ihm, er soll nachkommen. Als wir dann am nächsten Tag von diesem Unglück erfuhren, war das wirklich sehr, sehr hart. Ein so glücklicher Tag wurde dann zu einem der traurigsten Tage überhaupt. Auf Kais Beerdigung seinen Lieblingssong unserer Truppe zu spielen, “LONG WAY HOME”… das war so ziemlich mit der bewegendste Moment überhaupt. Aber auch das kann Musik: TROST SPENDEN. Für mich war und ist und wird Musik immer das Wichtigste neben meiner Familie sein. Sie hat mir durch so viele tiefe Täler geholfen und mich so oft so unglaublich glücklich gemacht. Mit Musik habe ich gefeiert, gelacht und geweint.  SON BLACK AND THE SOULBOUND LIBERATION hat dann oft die Besetzung gewechselt, aber niemals diese Magie der ersten Jahre mit Kai wieder erreicht, so dass sich die Truppe dann irgendwann glücklos auflöste.

Nach drei tollen Alben und bis heute ist aber noch meine Band, DIE DOGTOWN WINOS  und wird es auch immer bleiben. Mit den DOGTOWN WINOS haben wir bisher eine E.P.: “Urban Warfaire”, eine Live CD “Live at the Villa” und zwei Studio CD`s veröffentlicht, nämlich THE PRICE IS YOUR SOUL und HOME. “Home” ist ein Benefizalbum zu Gunsten von HAND IN HAND FÜR KINDER DER REGION e.V.! Dieses Album ist mit vielen befreundeten Musikern entstanden und auch BERT und GINGER WOLLERSHEIM haben sich bei dem Song und Video LIGHTEN UP in den Dienst der guten Sache gestellt. 

Ich habe auch immer viele Musik-Kunst-Kultur-Projekte in Schulen gemacht, meistens unter dem Slogan “BILDUNGSPIRATEN”, da ich nach wie vor der Überzeugung bin, dass es unverzeihlich ist, dass jungen Menschen in der Schule nicht mehr so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird und dass man nicht mehr in der Lage ist anscheinend, Kinder und Jugendliche an Kunst, Musik, Kreativität heranzuführen, sondern dass man sie einfach mit ihren Handys und Playstations und was weiß ich sonst noch… verblöden lässt… Emotionale Tiefstapelei… die kommende Generation ist zu seelenlosen Egomanen erzogen worden, die keine Gemeinschaften mehr kennen, geschweige denn sich in einer ebensolchen einzubringen, oder sich für andere einzusetzten…. und das Allerschlimmste befürchte ich: Sie sind nicht mehr in der Lage wirkliche Liebe zu empfinden… man nutzt Dating-Seiten und ist ständig nur auf der Suche nach dem nächsten Traumpartner… das macht mich traurig…. dagegen will ich ankämpfen.  

Nun befinden wir uns in der Gegenwart, 2019 und wir stehen kurz vor der Veröffentlichung des ersten neuen BURNAVENTURA Songs “VON HERFORD IN DIE WELT”… dieser Titel ist der offizielle Song des Kreises Herfords und wird u.a. in der Telefonschleife des Kreishauses in Herford zu hören sein. Song und Video wurden mit Herforder Schülern/Schülerinnen auf die Beine gestellt und wir freuen uns auf Eure Reaktionen. Der Song erscheint unter: BURNAVENTURA & T.A. … T.A. ist ein alter Kumpel, der früher in der Boy Group O-TON schon gut erfolgreich war und gemeinsam wollen wir deutschsprachige Pop Musik mit positiver Message machen. 

Im September 2020 kommt dann das neue BURNAVENTURA & FREUNDE Album, mit dem Titel : “GIB MIR FLUGKRAFT/ LEBEN LERNEN”.  Auf diesem Album singe ich mit vielen Freunden und der Großteil des Erlöses geht an das Krebshilfe-Foto-Projekt FLUGKRAFT… weitere Infos demnächst, aber besuch doch mal dieses tolle Projekt auf www.flugkraft.de

Auch DIE KOMPLIZEN sind neu formiert und zu fast allen Schandtaten bereit.  Mit dabei: Bruder Bob an Gitarre,  Gesang, diverse Instrumente; Bruder Timo an Drums und Percussion, Bruder Frank am Bass; Bruder Stefan am Keyborard,  Bruder Tommy an Gitarre, Keyboard u. diverse Instrumente. 

Gleich Anfang 2020 kommen zwei weitere Songs und Videos… ihr dürft gespannt sein und wir freuen uns endlich wieder für Euch Musik machen zu dürfen.